Longboard Wheels: der Kontakt zur Straße
Erst die Rollen verleihen deinem Longboard das Fahrgefühl wie beim Surfen. Sie stellen den direkten Kontakt zum Asphaltboden her. Wie die Bereifung im Autorennsport, entscheiden deine Wheels über die Fahrperformance deines Decks. Der Grip und Fahrkomfort hängt ausschließlich von den Rollen ab – weichere Wheels haben mehr, härtere haben weniger. Beachte: Das gesamte Setup muss aufeinander abgestimmt sein, damit du dein Brett optimal nutzen kannst.
Die Größe der Wheels: das offensichtlichste Merkmal
Der Durchmesser einer Rolle – gemessen in Millimeter – bewegt sich zwischen 60 und 100. Kleinere Wheels beschleunigen besser und machen deine Slides kontrollierbarer. Allerdings laufen die kleinen Dinger auf Kopfsteinpflaster und unebenem Asphalt nicht besonders ruhig. Rollen um die 70 Millimeter sind die Allroundlösung, die bei den meisten Complete Londboards zum Einsatz kommt. Das Komplettboards, deren Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt sind. Du kannst sie direkt nach dem Auspacken fahren.
Rollen mit mehr als 70 Millimeter Durchmesser haben den Vorteil, dass du auch bei hohen Geschwindigkeiten stabil unterwegs bist. Die höhere Laufruhe schützt deine Kugellager vor zu hohen Belastungen, vor allem aber sind Kanten und Unebenheiten leichter zu bewältigen. Das stabile Fahrverhalten durch den erhöhten Grip geht auf die Kosten von Slides, die sich damit sehr schwierig gestalten.
Wheel Bites nennen wir den Kontakt von Deck und Wheels. Wenn die beiden aneinanderreiben, wirst du langsamer, oder das Brett bleibt sogar abrupt stehen – das Verletzungsrisiko steigt. Damit sich die Rollen nicht in dein Brett fressen, solltest du bei der Wahl deines Longboards immer auf die Kombination Wheels, Longboard Shape und Longboard Achse achten, um lästige Wheel Bites zu vermeiden.
Tipp: Größe deiner Wheels
Die Härte der Rolle
Der Härtegrad deiner Wheels geben die Hersteller mit „A“ an. Dieser Wert geht von 75A (sehr weich) bis 90A (sehr hart). Weichere Rollen sorgen für mehr Grip und Komfort, harte Wheels dagegen sind besser zum Sliden, weil sie weniger Haftung auf die Straße bringen.
Auf kürzeren Distanzen mit ebenem Asphalt – besonders in der Stadt – haben sich Rollen um die 80A etabliert. Sie finden meistens Verwendung in Kombination mit einem Cruiser Deck. Geht es vor deiner Haustüre den Hügel steil bergab, empfehlen wir dir härtere Wheels – zwischen 85A und 90A – für langgezogene Slides in den Haarnadelkurven.
Die Form deiner Rollen
Neben der Härte und Größe der Rolle, entscheidet auch der Shape (die Form) über die Fahrdynamik. Im Wesentlichen gibt es zwei verschiedene Kanten von Wheels: scharfe und abgerundete. Mit weniger Auflagefläche durch abgerundete Rollen lassen sich Slides leichter einleiten. Mehr Auflagefläche durch Wheels mit scharfen Kanten gibt dir mehr Grip und somit Stabilität.
Der Bearing-Seat: So sitzt dein Kugellager in der Rolle
Damit du auch über alle Einflussfaktoren der Fahrperformance deines Brettes Bescheid weißt, haben wir dir noch etwas zum Thema Bearing-Seat zu sagen. Das hört sich vielleicht nach Fachchinesisch an, bedeutet aber nur, an welcher Position die Kugellager in den Rollen sitzen. Es gibt drei verschiedene Stellungen:
- Centerset,
- Sideset und
- Offset.
Jetzt solltest du mit den Grundlagen zum Thema Rollen vertraut sein und kannst dich an die Zusammenstellung deines Traumdecks machen. Entscheide dich für deinen Lieblingsfahrstil – Downhill, Freeride oder Carving und Cruising – und wir helfen dir auf dem Weg zum neuen Geschoss weiter.